Zehn öffentliche IT-Dienstleister haben heute in Berlin die Genossenschaft „govdigital“ gegründet. Die Kooperationspartner wollen mit diesem Schritt die Blockchain- und andere neue Technologien für die öffentliche Hand vorantreiben und eine bundesweite Netzwerkinfrastruktur für Anwendungen schaffen.
Die IT-Dienstleister wollen das Potenzial der Blockchain-Technologie für die Zusammenarbeit von Verwaltungs- und Identifikationsvorgängen ausloten. Es geht darum, im Sinne einer digitalen Daseinsvorsorge für öffentliche Verwaltungen und andere öffentliche Institutionen eine sichere und verbindliche bundesweite Kommunikation zu gewährleisten. Ziel ist es, notwendige Infrastruktur wie Server und Datenbanken in zertifizierten Rechenzentren zur Verfügung zu stellen und zu betreiben. Auf Basis dieser Infrastruktur können kommunale, Landes- und Bundesbehörden Anwendungen für die öffentliche Hand entwickeln und anbieten.
Diese Anwendungen sollen öffentlichen Institutionen in Zukunft die Möglichkeit schaffen, Echtheitsnachweise, Bescheinigungen und Abrechnungen einfacher und kostengünstiger durchzuführen. Praktische Beispiele sind die Validierung von Zeugnissen und Führerscheinen, Nachbarschaftsstrom-Verträgen oder rechtssichere Nachweise von Entsorgungswegen.
„Gemeinsam greifen wir die Innovationsdynamik der Blockchain auf und wollen diese für unsere Verwaltungen zugänglich machen. Das ist ein wichtiger Beitrag für die nächste Stufe der Digitalisierung des Public Sector, der diesen auch für Startups attraktiver machen wird“, sagte Dieter Rehfeld, Vorsitzender des govdigital-Aufsichtsrates und Vorsitzender der Geschäftsführung des Gründungsmitglieds regio iT GmbH.
„Die Blockchain steht für Dezentralität und Partizipation, das zeichnet diese Technologie aus. Sie erlaubt es, Beteiligung, Souveränität und Gemeinsamkeiten auszubauen. Und daran wollen wir auch im übertragenen Sinne anknüpfen“, verdeutlicht Matthias Kammer, Geschäftsführer der Genossenschaft.
Die Kooperation soll über die Blockchain-Technologie hinausgehen, erklärt Torsten Koß, Vorstand Digitale Transformation von Dataport und govdigital-Vorstand: „Ich bin davon überzeugt, dass die Digitalisierung und hier insbesondere die künstliche Intelligenz den öffentlichen Sektor weiter verändern wird. Unsere Chance heute ist, dass wir diese Veränderungen gemeinsam gestalten können. Wenn wir das nicht tun, dann gestaltet Digitalisierung uns.“ Weiteres Vorstandsmitglied der Genossenschaft ist Rudolf Schleyer, Vorstandsvorsitzender des Gründungsmitglieds AKDB.
Zu den Gründungsmitgliedern der Genossenschaft gehören neben der AKDB und Dataport die Bundesdruckerei, ekom21, Governikus, KDO, Stadt Köln, krz Lemgo, regio iT und SIT. Die govdigital hat ihren Sitz in Berlin.